In Österreich ist die Wildbacher-Rebe vielen nur als spritziger Schilcher bekannt. Doch auch außerhalb der Steiermark findet man diese Sorte. Wir haben sie– natürlich als kraftvollen Rotwein ausgebaut – mitten im Prosecco-Gebiet im Veneto entdeckt…
… und zwar im Weingut „Case Bianche“ von Martino Zanetti in Susegana (Veneto, nördlich von Treviso).
Interessante Fakten zum Wildbacher:
- Vor ca. 200 Jahren ist diese Rebsorte von der Steiermark in den Raum Treviso gelangt.
- 1903 wird sie erstmals beschrieben in „I vitigni stranieri da vino coltivati in Italia“ – ausländische Rebsorten, die in Italien angepflanzt werden.
- Ursprung: Gegend von Deutschlandsberg in der damaligen „Unter“-Steiermark (Wildbach)
- Dieser Wein soll laut Erzählungen auch Kaiser Franz Joseph I. serviert worden und einer seiner Lieblingsweine gewesen sein…
- Auch heute besteht noch die Verbindung zur Urheimat: die Reben für einen neuen Weinberg wurden vor einigen Jahren wieder aus der Steiermark geholt!
- Mittlerweile gibt es den Wildbacher di Col Sandago auch als Spumante Rosé, als Passito (entspricht der Trockenbeerenauslese), und aus den Trestern wird Grappa di Wildbacher destilliert.

(© Fotos: Tenuta Col Sandago – „Case Bianche“)
„Die Rebsorte mit dem Namen Wildbacher ist eine der wenigen, der ganz wenigen, die in fremder Erde entstanden sind und eine Wahlheimat – Col Sandago – gefunden haben, mit der sie unlösbar verbunden sind“, bemerkte auch der bekannte italienische Weinkritiker und Gastronom Luigi Veronelli .
Weingutsbesitzer Martino Zanetti ist u. a. Eigentümer der „Hausbrandt“-Kaffeerösterei (im 19. Jahrhundert vom K. u. K.-Offizier Hermann Hausbrandt als älteste Rösterei in Triest gegründet) und der „Alten Theresianer Brauerei“ (Konzessionsurkunde aus der Zeit Maria Theresias existiert noch), was sein Faible für Alt-Österreich bestätigt.
Für weitere Informationen stehen wir gerne in unserer Vinothek zur Verfügung.
Karl und Eva Lamprecht